Du möchtest auch in der Mode Wert auf Nachhaltigkeit legen? In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, worauf du dabei achten solltest.
Inhaltsangabe:
Bedeutung des Wortes „Nachhaltigkeit“ in der Mode
Die Nachhaltigkeit wird uns in vielen Bereichen unseres Lebens immer wichtiger. Ob bei der Essenszubereitung, dem Reisen oder auch im Hobbybereich, die Nachhaltigkeit steht immer mehr im Vordergrund. Auch in der Mode wird zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit gelegt.
Dabei stammt der Begriff „Nachhaltigkeit“ ursprünglich aus dem Bereich der Forstwirtschaft. Er enthält die Maxime, nur so viel Holz zu schlagen, wie auch wieder nachwachsen kann. Das Ziel soll hierbei sein, die Bäume so dauerhaft als Lebensgrundlage zu erhalten.
Zudem besteht die Annahme, dass Nachhaltigkeit nur durch die gleichzeitige Berücksichtigung von Ökonomie, Ökologie und Sozialem realisiert werden kann (Drei-Säulen-Modell).¹
Behalten wir dieses Prinzip und den ursprünglichen Begriff im Hinterkopf lässt, sich auch eine Definition der Nachhaltigkeit für den Bereich der Mode herleiten:
„Nachhaltigkeit in der Mode bedeutet, dass Kleidung so hergestellt wird, dass sie den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten der nächsten Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen. In nachhaltigen Modeunternehmen sind Wirtschaft, Ökologie und Soziales gleichrangig und gleichgewichtig.“²
Allerdings umfasst diese Definition einige Kriterien, die wir nun näher erklären.
Kriterien der nachhaltigen Mode
1. Ressourcenschonende Herstellung der Kleidung
Zentral für den Nachhaltigkeitsbegriff in der Mode ist die ressourcenschonende Herstellung der Kleidung. Oftmals wird Kleidung noch mit veralteten Methoden hergestellt, die einen hohen Energie und Wasserverbrauch haben z.B. bei der Färbung von Jeansstoff.³
Ressourcenschonung bei der Produktion meint jedoch einen ökonomischen, effizienten und verantwortlichen Umgang mit Rohstoffen und Energie im Herstellungsprozess.⁴ Zudem hat die Liefer- und Transportkette auch einen erheblichen Einfluss auf den Ressourcenverbrauch.
Vor allem schnell nachwachsende Rohstoffe wie z.B. Bambus sind sehr beliebt bei der ressourcenschonenden Herstellung. Aber auch vermehrt Abfallprodukte, die recycelt werden können wie z.B. Plastik wird bei der Kleiderherstellung verwendet.
2. Herstellung der Kleidung mit Bio-Rohstoffen
Besonders beliebt bei der Herstellung von nachhaltiger Kleidung ist der Einsatz von Bio-Materialien wie z.B. Bio-Baumwolle, Naturleinen, Hanf etc.⁵ Damit stellt man sicher, dass das Grundwasser bei der Herstellung nicht verunreinigt wird.
Grundsätzlich sollten keine synthetischen Fasern bei der Herstellung verwendet werden, denn diese sind grundsätzlich umweltschädlich. Durch das Waschen dieser Materialien gelangt Mikroplastik über das Abwasser in die Weltmeere.
3. Recycelte oder upgecycelte Mode
Diese Mode ist besonders nachhaltig, denn bereits verwendete Materialien können bei der Herstellung wiederverwendet werden. So hat z.B. das Startup „GOTBAG“ sich zur Aufgabe gemacht, die Meere plastikfreier zu machen und stellt ihr Rucksäcke aus Plastikmüll her.
Daneben gibt es auch den Trend des „Upcycling“, in dem Materialien, die vorher einen anderen Nutzen hatten, zu etwas Neuem hergestellt werden. Das Unternehmen „Feuerwear“ stellt z.B. Taschen und Rucksäcke aus alten Feuerwehrschläuchen her.
4. Lokal produzierte Kleidung
Anders als in vielen anderen Ländern auf der Welt gilt in Deutschland ein striktes Arbeitsrecht, das den Schutz der Arbeitnehmer bei der Produktion in den Vordergrund stellt. Dadurch werden die Kleider nachweislich unter fairen Bedingungen hergestellt.⁶
Zudem sind die Transportwege bei einer Herstellung in Deutschland relativ kurz und belasten die Umwelt nicht, wie wenn die gleiche Kleidung in Bangladesch hergestellt werden würde.
5. Faire und soziale Mode
Um beim Kauf von Mode sicher zu sein, dass es sich um nachhaltige Mode handelt, gibt es mittlerweile verschiedene Zertifizierungen und Siegel, auf die man achten kann.
Die GOTS-Zertifizierung (Global Organic Textile Standard) z.B. ist ein weltweiter Standard für Textilien bzw. Kleidungsstücke aus biologisch erzeugten Naturfasern. Ein Produkt erhält das GOTS-Siegel, wenn die gesamte Lieferkette, vom Anbau bis hin zur Produktion, in jedem Teilschritt zertifiziert ist.⁷
Darüber hinaus gibt es auch bei der Kleidung ein Fairtrade-Siegel („Fairtrade Certified Cotton“), das sich besonders auf den sozialen Aspekt der Produktion bezieht. Hierbei werden vor allem die fairen Produktionsbedingungen gleich am Anfang der Produktionskette gefördert z.B. Baumwollproduzenten lokal vor Ort zu unterstützen.⁸
Zudem können Kleiderhersteller auch Mitglieder der „Fair Wear Foundation“ werden. Die Initiative setzt sich ein die Arbeitsbedingungen in textilverarbeitenden Fabriken und Betrieben zu verbessern. Das Logo findet nur seinen Weg auf die Kleidung, wenn 90% der Zulieferer von FWF kontrolliert worden sind.⁹ Viele bekannte Marken sind schon Mitglieder wie z.B. Jack Wolfskin, Armedangels, Vaude oder Engelbert Strauss.¹⁰
Ebenso gibt es das von Öko-Tex Instituten vergebene Siegel „Textiles Vertrauen“. Ein Produkt erhält ein solches Siegel, wenn das Endprodukt keine verbotenen, reglementierten und gesundheitsbedenklichen Substanzen enthält. Auch gibt es eine Erweiterung dieses Siegels, dass auch die Betriebe vor Ort auf nachhaltige und faire Produktionsbedingungen hin untersucht.¹¹
Zusammenfassung: Wann ist Mode nachhaltig?
Du kannst dir sicher sein, dass deine Kleidung 100% nachhaltig ist, wenn ein Modelabel all die zuvor genannten Kriterien erfüllt. Allerdings solltest du darauf achten, wenn ein Modelabel nur davon spricht, „nachhaltig“ zu sein, allerdings keine oder nur wenige Kriterien erfüllt. Dann betreiben diese Firmen „Greenwashing“ und versuchen sich mit dem Begriff der Nachhaltigkeit ein besseres Image zu erkaufen.
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